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Paul Schröck

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Historisches Seminar
Rempartstraße 15 – KG IV, Raum 4412
79085 Freiburg
Tel. +49 / (0)761 / 203 3428
Email: paul.schroeck@geschichte.uni-freiburg.de


Curriculum Vitae

Seit 04/2023 Akademischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Osteuropäische Geschichte der Universität Freiburg
10/2022 bis 03/2023 wissenschaftliche Hilfskraft am Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg
04/2022 bis 10/2022 Bavaria-Master-Stipendiat der „Stiftung KStV Bavaria“
04/2022 bis 07/2022 Lehrassistenz für das Hauptseminar „Die Griechische Revolution 1821-1829“
09/2021 bis 10/2022 wissenschaftliche Hilfskraft im Sonderforschungsbereich 948 „Helden. Heroisierungen. Heroismen”
2019-2023 Masterstudium (M.A.) des Studiengangs „Vergleichende Geschichte der Neuzeit“ an der Universität Freiburg
2015-2019 Bachelorstudium (B.A.) der Geschichtswissenschaften und der Ethnologie an der Universität Freiburg

Forschungsinteressen

  • Geschichte der Osteuropa-Expertise in der Bundesrepublik (1950er-1990er Jahre)
  • Wissenschaftsgeschichte der deutschen Ostforschung und Osteuropa-Wissenschaften
  • Russland als Imperium
  • Geschichte Rußlands und der Sowjetunion (18.-20. Jh.)

Mitgliedschaften

  • Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde

Internships

  • 09/2021 bis 12/2021 in der Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO)

Vorträge

  • „Klaus Mehnerts Versuch der politischen Einflussnahme auf die Außenpolitik der frühen Bundesrepublik“ (Deutsch-Schweizerischer Studientag für Osteuropäische Geschichte in Wiesneck 2022)

Promotionsprojekt

Vom Ost-Experten zum „Mentor Germaniae“. Klaus Mehnerts Rolle als „Welterklärer“ der frühen Bundesrepublik (Arbeitstitel)

Das Forschungsprojekt untersucht das außergewöhnliche Leben des polyglotten Ost-Experten, Publizisten, Journalisten und Professors für Politische Wissenschaft Klaus Mehnert (1906–1984) im Kontext seiner Doppelrolle als public intellectual: als prominenter „Welterklärer“ der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft einerseits und als einflussreicher Berater der (Außen-)Politik der frühen Bundesrepublik andererseits. Wie kein Zweiter erklärte er der Bevölkerung der Bundesrepublik die Politik und die Gesellschaft der Sowjetunion, aber auch die der USA und Chinas. Als Netzwerker gehörte Mehnert zu jenen Ost-Experten, die ihre Karriere schon vor 1933 begannen und nach 1945 erfolgreich fortzusetzen vermochten.

Das Projekt widmet sich dem aktuellen Thema der Expertenkulturen und verbindet biographisches Interesse mit einer Gesellschafts- und Mentalitätsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland in Zeiten des Ost-West-Konflikts. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, in einer Monographie anhand der Biographie Klaus Mehnerts sein Selbstverständnis als Experte, seine Netzwerke und Glaubwürdigkeitsstrategien zu analysieren und diese in die Mentalitätsgeschichte der frühen Bundesrepublik einzubetten. Das Projekt soll einen Beitrag leisten zur wachsenden Forschung sowohl über Expertenkulturen und Ost-Expertise in der Bundesrepublik als auch über Kulturvermittlungsprozesse sowie über eine Intellektuellen- und Ideengeschichte Nachkriegsdeutschlands.

Im Vordergrund steht dabei die Fragestellung, wie sich Mehnert als ausgewiesener Ost-Experte im Laufe der 1950er und 1960er Jahre zu einem legitimen Deuter des politischen Weltgeschehens – einem ‚Mentor Germaniae“ – bzw. zu einem in allen Medien omnipräsenten Universalexperten entwickeln konnte. Der Blick durch Mehnerts „Brennglas“ offeriert Rückschlüsse über die Agency rechtskonservativer Intellektueller in der Gründungsphase der Bundesrepublik, die Situation der deutschen Osteuropaforschung nach 1945 sowie den Resonanzraum von Ost-Experten in der bundesrepublikanischen Gesellschaft.